“Digitalisierungsschwänzer”

von | Jun 14, 2022 | Rechtliches, Statistiken, Entwicklungen, Trends | 0 Kommentare

Es gibt eine Frage, die sich jeder Unternehmer schon einmal gestellt hat: Ist Digitalisierung nur ein Modewort, ein Hype, ein Trend, der wieder geht, wie die Schlaghose der 70er-Jahre oder kann mir diese Entwicklung wirklich helfen, mein Unternehmen neu auszurichten und fit für die Zukunft zu machen?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Digitalisierung ist kein Trend, sondern ein Weg, den zu gehen es sich lohnt und ja, Digitalisierung kann, individuell auf das Unternehmen zugeschnitten, den Alltag erleichtern, Zeit sparen und ein wichtiger Faktor sein, wenn es um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit geht.

Denn was passiert, wenn wir Digitalisierung und digitale Transformation einfach verschlafen, ignorieren oder aussitzen wollen? Wenn wir einfach die Augen verschließen und den Kopf in den Sand stecken, in der Hoffnung, dass es schon irgendwann vorüber ziehen wird?

Ein Argument hierfür könnte natürlich sein, dass bisher ja alles gut funktioniert hat. Warum also etwas verändern? Vielleicht ist es auch eine falsch verstandene Idee von Tradition, die Unternehmer dazu verleitet an Altem festzuhalten.

Was passiert, wenn man an einem Produkt, das über die Jahre ein wahrer Verkaufsschlager war, festhält, ohne den Blick in die Zukunft zu richten, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels zeigen:

Kodak – der Pionier der Fotografie

Denken wir an die guten alten Zeiten, in denen wir noch Filme in Fotoapparate einlegen und diese später in ein Fotolabor bringen mussten, das gespannte Warten darauf, ob die Bilder auch das zeigten, was man in den Fokus genommen hatte oder ob alles verwackelt und unscharf war. Eine Marke war in dieser Zeit ganz weit vorne: Kodak. Doch wann haben Sie das letzte Mal etwas von dieser Traditionsmarke gehört? Das dürfte schon etwas länger her sein, denn das Unternehmen stellte 2012 einen Insolvenzantrag.

Was war passiert?

1888 wurde die erste Kodak-Kamera vorgestellt, bereits um die Jahrhundertwende wurde durch die Erfindung des Rollenfilms und der Kamera aus Pappe das Fotografieren für jeden erschwinglich.

Bereits 1975 erfand ein Angestellter der Firma Kodak die erste Digitalkamera, doch diese zukunftsweisende Entdeckung war ein Konkurrenzprodukt zu den Filmrollen, mit denen das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes erwirtschaftete. Kodak hielt weiter an seinem Traditionsprodukt fest und verlor so den Anschluss an die Digitalfotografie und somit an die eigene unternehmerische Zukunft.

Kodak hat den Kontakt zu seinen Kunden verloren. Diese wollten keine Filmrollen mehr einlegen und ausgedruckte Bilder in Fotoalben kleben. Sie wollen digitale Fotos auf Speichermedien sichern, um diese ortsunabhängig zu betrachten und mit anderen zu teilen.

Und so wurde das Regal mit den Filmrollen durch eine Auslage für SD-Karten und USB-Sticks ersetzt und die Firma Kodak verschwand im Strudel der sich immer schneller verändernden Welt der Digitalisierung.

Auch andere Traditionsmarken wie z. B. Quelle oder Nokia haben den Anschluss verloren und blieben auf der Strecke, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder falsch gedeutet haben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir den Blick in die Zukunft richten, uns auf die Wünsche und Anforderungen unserer Zielgruppen einlassen und vor allem dürfen wir nicht abwarten und Tee trinken, denn sonst werden “Digitalisierungsschwänzer” von innovativen Unternehmen einfach überholt und schlussendlich überrollt.

Doch soweit muss es nicht kommen

Damit Ihnen das erspart bleibt, sollten Sie am Ball bleiben, sich informieren und rechtzeitig handeln, um sich Ihren Platz in der Zukunft zu sichern.

Keine Angst, es ist nie zu spät den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen und falls Sie bereits ein Digitalisierungsprojekt geplant haben, lassen sie es doch einfach unverbindlich auf seine Förderfähigkeit hin prüfen. Hierfür gibt´s den Fördermittel-Check.

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