“Digitalisierungsschwänzer”

Es gibt eine Frage, die sich jeder Unternehmer schon einmal gestellt hat: Ist Digitalisierung nur ein Modewort, ein Hype, ein Trend, der wieder geht, wie die Schlaghose der 70er-Jahre oder kann mir diese Entwicklung wirklich helfen, mein Unternehmen neu auszurichten und fit für die Zukunft zu machen?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Digitalisierung ist kein Trend, sondern ein Weg, den zu gehen es sich lohnt und ja, Digitalisierung kann, individuell auf das Unternehmen zugeschnitten, den Alltag erleichtern, Zeit sparen und ein wichtiger Faktor sein, wenn es um den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit geht.

Denn was passiert, wenn wir Digitalisierung und digitale Transformation einfach verschlafen, ignorieren oder aussitzen wollen? Wenn wir einfach die Augen verschließen und den Kopf in den Sand stecken, in der Hoffnung, dass es schon irgendwann vorüber ziehen wird?

Ein Argument hierfür könnte natürlich sein, dass bisher ja alles gut funktioniert hat. Warum also etwas verändern? Vielleicht ist es auch eine falsch verstandene Idee von Tradition, die Unternehmer dazu verleitet an Altem festzuhalten.

Was passiert, wenn man an einem Produkt, das über die Jahre ein wahrer Verkaufsschlager war, festhält, ohne den Blick in die Zukunft zu richten, möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels zeigen:

Kodak – der Pionier der Fotografie

Denken wir an die guten alten Zeiten, in denen wir noch Filme in Fotoapparate einlegen und diese später in ein Fotolabor bringen mussten, das gespannte Warten darauf, ob die Bilder auch das zeigten, was man in den Fokus genommen hatte oder ob alles verwackelt und unscharf war. Eine Marke war in dieser Zeit ganz weit vorne: Kodak. Doch wann haben Sie das letzte Mal etwas von dieser Traditionsmarke gehört? Das dürfte schon etwas länger her sein, denn das Unternehmen stellte 2012 einen Insolvenzantrag.

Was war passiert?

1888 wurde die erste Kodak-Kamera vorgestellt, bereits um die Jahrhundertwende wurde durch die Erfindung des Rollenfilms und der Kamera aus Pappe das Fotografieren für jeden erschwinglich.

Bereits 1975 erfand ein Angestellter der Firma Kodak die erste Digitalkamera, doch diese zukunftsweisende Entdeckung war ein Konkurrenzprodukt zu den Filmrollen, mit denen das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes erwirtschaftete. Kodak hielt weiter an seinem Traditionsprodukt fest und verlor so den Anschluss an die Digitalfotografie und somit an die eigene unternehmerische Zukunft.

Kodak hat den Kontakt zu seinen Kunden verloren. Diese wollten keine Filmrollen mehr einlegen und ausgedruckte Bilder in Fotoalben kleben. Sie wollen digitale Fotos auf Speichermedien sichern, um diese ortsunabhängig zu betrachten und mit anderen zu teilen.

Und so wurde das Regal mit den Filmrollen durch eine Auslage für SD-Karten und USB-Sticks ersetzt und die Firma Kodak verschwand im Strudel der sich immer schneller verändernden Welt der Digitalisierung.

Auch andere Traditionsmarken wie z. B. Quelle oder Nokia haben den Anschluss verloren und blieben auf der Strecke, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt oder falsch gedeutet haben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir den Blick in die Zukunft richten, uns auf die Wünsche und Anforderungen unserer Zielgruppen einlassen und vor allem dürfen wir nicht abwarten und Tee trinken, denn sonst werden “Digitalisierungsschwänzer” von innovativen Unternehmen einfach überholt und schlussendlich überrollt.

Doch soweit muss es nicht kommen

Damit Ihnen das erspart bleibt, sollten Sie am Ball bleiben, sich informieren und rechtzeitig handeln, um sich Ihren Platz in der Zukunft zu sichern.

Keine Angst, es ist nie zu spät den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen und falls Sie bereits ein Digitalisierungsprojekt geplant haben, lassen sie es doch einfach unverbindlich auf seine Förderfähigkeit hin prüfen. Hierfür gibt´s den Fördermittel-Check.

Was erledigen Sie in 1 Minute?

Ich komme aus einer Zeit, in der Geduld eine der wichtigsten Tugenden überhaupt war. Ohne Geduld ging gar nichts – vor allem, wenn man ins Internet wollte.

Ich kann mich noch genau an das Prozedere erinnern: ein Klick auf das Symbol, das liebliche Geräusch des 56k-Modems ertönte und dann kam das große Warten. In dieser Zeit habe ich meine Leidenschaft für Heißgetränke jeder Art entwickelt. Während das Modem versuchte sich ins Internet einzuwählen, machte ich mich auf den Weg in die Küche, immer darauf bedacht nicht über das Kabel zu stolpern, dass meinen Computer mit dem Router verband. Wohlbehalten dort angekommen konnte ich dann in aller Ruhe einen Cappuccino kreieren, samt Milchschaum, und es blieb sogar noch Zeit ihn mit Kakao zu bestäuben. Wieder zurück vorm Rechner, konnte ich dann, immer noch begleitet von den meditativen Geräuschen des 56k-Modems, den mittlerweile abgekühlten Cappuccino genießen und mit ein wenig Glück stand auch schon die Internetverbindung und das Surferlebnis konnte beginnen.

Ein solches Szenario ist heute nicht mehr vorstellbar.

Bei der Recherche für mein Buch „DigitalGuide-Der Reiseführer auf dem Weg in die digitale Zukunft“ habe ich mir einmal angesehen, was innerhalb einer Minute im Web passiert. Gigantische Datenmengen werden hin und her gesendet.

Würden wir noch geduldig warten und Tee bzw. Cappuccino trinken, wäre all das nicht möglich. Unsere Welt verändert sich rasant und oft ist  es schwierig Schritt zu halten, doch Veränderung ist etwas Gutes, denn „nichts ist so beständig wie der Wandel“ (Heraklit).

In unserem neuen Blog nehmen wir Sie mit auf den Weg in eine digitale Zukunft, zeigen Ihnen die interessantesten Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und stehen bei Fragen als zuverlässiger Partner an Ihrer Seite.

Vielleicht erinnern auch Sie sich noch an diese interessante Zeit zurück. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Anekdoten mit uns teilen würden.

Alles Gute wünscht

Das Team von gigabit.consulting

Quelle: statista.com / Lori Lewis via AllAccess